Wie Geräte wirklich getestet werden
Beim Fitness-Equipment täuscht oft der erste Eindruck. Schicke Designs und hochwertige Materialien sind das eine – für Studiobetreiber, die Geräte brauchen, die täglich viel aushalten müssen, ist Zuverlässigkeit aber das A und O. Genau hier kommt das Thema Haltbarkeitstests ins Spiel.
Wir haben uns mit Todd Graham, Senior Manager of Hardware Validation & Reliability Engineering bei Life Fitness / Hammer Strength, zusammengesetzt, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Wie werden hochwertige kommerzielle Fitnessgeräte eigentlich auf Herz und Nieren geprüft, bevor sie in dein Studio kommen? Für Betreiber und Manager ist das eine Crashkurs darin, wie man die Langlebigkeit von Geräten richtig einschätzt – und warum das für den wirtschaftlichen Erfolg so wichtig ist.
F: Warum sind Haltbarkeitstests für Fitnessstudios so wichtig?
Todd Graham: Geräte in kommerziellen Studios müssen unter extremen Bedingungen funktionieren. Im Unterschied zu Privatgeräten werden unsere Produkte täglich stundenlang von hunderten Nutzern mit ganz unterschiedlichen Körpergrößen und Trainingsintensitäten genutzt. Haltbarkeitstests ermöglichen es uns, diese Belastungen in kurzer Zeit zu simulieren, damit wir Schwachstellen erkennen und beheben können, bevor die Geräte bei unseren Kunden stehen.
Einfach gesagt: Wir testen und zerstören unsere Geräte, damit deine später nicht kaputtgehen.
F: Welche Arten von Tests führt Ihr Team durch?
Wir haben drei Hauptkategorien:
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Mechanische Tests: Überprüfung von Festigkeit, Verschleiß und Ermüdung auf Bauteil-, Subsystem- und Gesamtsystem-Ebene.
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Elektrische Tests: Dazu gehören Stromzyklen, Sicherheitsnormen und Schutz vor Spannungsspitzen.
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Umwelttests: Simulation von Extrembedingungen wie hohe Luftfeuchtigkeit, Hitze, Kälte und Salzsprühnebel, um Korrosionsschutz und Leistung unter Stress zu prüfen.
F: Was ist der Unterschied zwischen Standard- und individuellem mechanischem Testen?
Standardtests folgen branchenüblichen Vorgaben – wie ASTM und IEC – und prüfen Dinge wie Sicherheit, Normenkonformität und die grundsätzliche Haltbarkeit.
Individuelle Tests gehen noch einen Schritt weiter. Jedes neue Produkt hat seine eigenen Belastungspunkte und Nutzerinteraktionen. Wir entwickeln dafür spezielle Belastungs- und Leistungsszenarien, die den echten Einsatz abbilden. Das bedeutet oft, dass wir spezielle Testaufbauten bauen, Bauteile mit Sensoren ausstatten und Daten von Testpersonen mit verschiedenen Größen und Gewichten sammeln.
F: Können Sie uns erklären, wie so ein individueller mechanischer Belastungstest abläuft?
Klar! Wenn wir ein neues Produkt entwickeln:
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Wir bringen Dehnungsmessstreifen an wichtigen Bauteilen an – das sind Sensoren, die messen, wie stark die Teile während der Nutzung belastet werden.
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Dann lassen wir die Geräte unter kontrollierten Bedingungen von Testpersonen unterschiedlicher Statur bedienen oder von Robotern tausende Wiederholungen ausführen.
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Die Daten zeigen uns, wo die Belastung höher als erwartet ist oder Materialien ermüden könnten.
Ein gutes Beispiel ist der Symbio™ Incline Elliptical. Bei den Tests haben wir Ermüdungsbrüche an der Kurbel und den Schwingarmen entdeckt. Nach einer Überarbeitung der Bauteile haben wir neu getestet und bestätigt, dass das Gerät nun den Anforderungen im kommerziellen Einsatz standhält.
F: Was ist Cycle Testing und warum ist das wichtig?
Cycle Testing bedeutet, dass Bauteile über lange Zeit wiederholten Bewegungen und Belastungen ausgesetzt werden. Man kann sich das vorstellen wie ein „Vorspulen“ von Verschleiß. So sehen wir, wie gut Teile jahrelanger Nutzung standhalten – und können alles neu designen, das zu früh verschleißt.
F: Und wie sieht es mit Umwelttests aus?
Umwelttests setzen Geräte extremen Bedingungen aus, zum Beispiel:
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Salzsprühnebel zur Korrosionsprüfung – besonders wichtig für Studios an der Küste oder mit viel Schweiß in der Luft.
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Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit, um unklimatisierte Studios oder Transportbedingungen zu simulieren.
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Kälteprüfungen, um Lager- und Transportbedingungen abzubilden.
Dabei geht es darum sicherzustellen, dass Geräte überall funktionieren und robust bleiben – egal wo sie eingesetzt oder gelagert werden.
F: Was ist Tip Testing und ist das gesetzlich vorgeschrieben?
Beim Tip Testing prüfen wir, ob eine Maschine beim Gebrauch versehentlich umkippen könnte. Wir analysieren den Schwerpunkt und testen verschiedene Belastungswinkel, um die Stabilität sicherzustellen. Das ist besonders wichtig bei frei stehenden Kraftgeräten oder wenn Nutzer sich stark anlehnen. In vielen Märkten ist das eine Vorschrift für Sicherheit und Compliance.
F: Wie profitieren Studiobetreiber direkt von diesen Tests?
Haltbarkeitstests sorgen für:
- Weniger Ausfälle und weniger Stillstandzeiten
- Geringere Wartungskosten
- Bessere Rendite durch längere Lebensdauer
- Höhere Sicherheit und geringeres Haftungsrisiko
Studios können es sich nicht leisten, dass Geräte ausfallen oder Nutzer verletzt werden. Unsere Tests stellen sicher, dass du Geräte bekommst, die im echten Alltag standhalten – nicht nur auf dem Papier.
F: Welche Zertifizierungen bestätigen die Tests und Produktion von Life Fitness / Hammer Strength?
Wir halten uns an die wichtigsten globalen Standards:
- ISO 9001 – Qualitätsmanagement
- ISO 14001 – Umweltmanagement
- FCC / CE – Elektronik-Zulassungen für USA und Europa
Wir testen auch nach ASTM- und IEC-Normen – oft gehen wir sogar noch darüber hinaus.
F: Was sollten Studiobetreiber fragen, wenn sie die Haltbarkeit von Geräten prüfen?
Gute Frage! Hier sind die wichtigsten Punkte, die man bei jeder Marke erfragen sollte:
- Welche Arten von Tests führt ihr durch – mechanisch, elektrisch, Umwelt?
- Entsprechen eure Testprotokolle anerkannten Standards wie ASTM oder IEC?
- Macht ihr auch individuelle Tests für stark genutzte kommerzielle Studios?
- Könnt ihr Beispiele aus der Praxis oder Fallstudien zeigen?
- Welche Zertifikate hat euer Equipment (ISO, FCC, CE, etc.)?
- Wie sieht die Garantie aus und wie läuft der Service?
- Wie lange hält eure Ausstattung typischerweise in stark frequentierten Studios?
Wenn eine Marke darauf keine klaren Antworten hat, ist Vorsicht geboten. Transparenz bei Tests und Validierung sollte bei jeder Investition in kommerzielles Equipment selbstverständlich sein.
Warum das so wichtig ist
In viel genutzten Fitnessstudios, Unisportzentren oder Boutique-Studios ist zuverlässiges Equipment die Basis. Ausfälle zerstören das Vertrauen der Mitglieder. Häufige Reparaturen drücken die Gewinnmarge. Ein durchdachter Testprozess trennt langfristige Leistung von teurer Enttäuschung.
Bei Life Fitness / Hammer Strength ist Haltbarkeit kein nachträglicher Gedanke – sie wird von Anfang an mitgedacht.
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